Programm 2020
Potsdam Museum (Altes Rathaus), Am Alten Markt 9 in Potsdam
Beginn der Vorträge jeweils um 18 Uhr.
Dienstag, 04. Februar 2020
Ein Ringen um die beste Lösung: Friedrich Wilhelm IV.
plant die Heilandskirche Sacrow
Vortrag von Herrn Andreas Kitschke
(Potsdam)
Kaum hatte Friedrich Wilhelm IV. 1840 sein Regierungsamt angetreten,
kaufte er den Schlosspark Sacrow an und besprach mit Lenné, wie er in die heute so genannte „Kulturlandschaft
Potsdam“ gestalterisch eingefügt werden kann. Ludwig Persius
hatte als „Architekt des Königs“ (diesen Ehrentitel trugen nur er und Stüler) zur gleichen Zeit den Neubau der Sacrower Kirche zu planen. Anhand des erhaltenen
Bautagebuches, das Persius für die unmittelbar mit
dem Monarchen geführten Gespräche angelegt hatte, kann sehr genau verfolgt, wie
groß das Interesse des „Romantikers auf dem Thron“ gerade für dieses Bauprojekt
war und wie er seine Gestaltungsideen bis in Einzelheiten hinein immer wieder
mit seinem Architekten abstimmte. In seinem Vortrag wird Andreas Kitschke anhand zahlreicher Abbildungen die
Planungsbeteiligten und das Wachsen des Kirchenbauprojektes bis zu seiner
endgültigen, nach den Zerstörungen durch Kriegseinwirkung und Vandalismus in
Zeiten der SED-Diktatur heute wiedergewonnenen historischen Gestalt vorstellen.
Mittwoch, 04. März 2020
SAMMELN BENUTZEN GESTALTEN – Das KPM-Archiv, Geschichte
und Sammlung
Vortrag von Frau Eva Wollschläger M.A., SPSG (Kustodin KPM-Archiv
[Land Berlin])
Seit 2017 befindet sich die
Kunst- und Studiensammlung der Königlichen Porzellanmanufaktur Berlin (KPM) als
Sonderbestand der SPSG an ihrem neuen Depotstandort in Potsdam. Die Anfänge
dieser einzigartigen Manufaktursammlung, die heute unter dem Namen „KPM-Archiv“
geführt wird, reichen bis in das Jahr 1761 zurück. Mit der Gründung der
Königlichen Porzellanmanufaktur durch Friedrich den Großen 1763 in Berlin war
zugleich der systematische Aufbau einer Vorlagensammlung verbunden, die bis in
das Jahr 1918 konsequent vorangetrieben wurde und unter dem letzten deutschen
Kaiser Wilhelm II. ihre größten Sammlungszuwächse erfuhr.
Heute umfasst das Archiv 46.000 Objekte, die sich in die Bereiche
Vorlagensammlung, Bibliothek und Aktenbestand gliedern. Welchen Zweck erfüllten
diese Sammlungsbestände für den Manufakturbetrieb der KPM? Und warum wurden
nicht nur Kupferstiche, sondern auch Textilien, Gemälde und Fotografien für die
Vorlagensammlung erworben? Der Vortrag widmet sich diesen Fragen und gibt am
Beispiel der Fotosammlung des KPM-Archivs Einblick in den kreativen
Schaffungsprozess eines preußischen Manufakturbetriebes, der sich immer wieder
im Spannungsfeld von Innovation und Tradition bewegte.
April bis Juni
Es finden keine Veranstaltungen statt. Entsprechend der Verordnung über Maßnahmen zur Eindämmung des neuartigen Coronavirus SARS-CoV-2 und COVID-19 in Brandenburg sind Veranstaltungen und Zusammenkünfte in Vereinen untersagt.
Dienstag, 14. Juli 2020, Dienstag, 21. Juli 2020 und
Sonnabend, 25. Juli 2020
Ausstellungsbesuch: „Potsdamer Konferenz 1945 - Die Neuordnung der Welt“
Schloss Cecilienhof
Die Sonderausstellung erinnert zum 75. Jahrestag der Potsdamer Konferenz
an das Ende des Zweiten Weltkrieg und den Beginn des Kalten Kriegs. Im Schloss Cecilienhof beschlossen 1945 Großbritannien, die
Sowjetunion und die USA die Nachkriegsordnung. Am historischen Ort können wir
dank einer multimedialen Präsentation den Ereignissen nachspüren und deren
Auswirkungen auf teils namenlose Menschen erahnen. Eine möglichst
sachlich-nüchterne Schilderung der geopolitischen Beschlüsse trifft auf die
teils drastischen Lebensläufe der Betroffenen.
Mittwoch, 16. September 2020
Historischer Abriss der Pflasterung von Potsdamer Straßen
Vortrag von Herrn Hans-Jürgen Paech (Potsdam)
Die
heutige Pflasterung der Potsdamer Straßen ist eine langwierige Geschichte,
erschwert durch ortsrelevante Schwierigkeiten. Die örtlichen Bodenverhältnisse
mit nicht wenigen morastigen Stellen zwangen von Anfang an zur Befestigung der
Fahrbahnen. Zunächst eingesetzte Faschinen waren wenig nachhaltig und
Feldsteine aus nahen eiszeitlichen Moränen standen nicht ausreichend zur
Verfügung. Mit einem speziell für Potsdam gültigen Hohlmaß, der Kumm bzw. Kumme,
waren sie auch Schacherobjekte. Zudem wurden die
oftmaligen Aufforderungen der Kurfürsten zur Pflasterung vor den eigenen
Häusern ungenügend befolgt. Um die Straßenverhältnisse etwas zu verbessern,
mussten wegen Beleidigungen Verurteilte als Strafe einige Quadratruthen
pflastern. Trotzdem blieben die Straßenverhältnisse so miserabel, dass die
Stadt als Spottsdam verspottet werden könnte.
Im
19.Jahrhundert erweiterten sich die Möglichkeiten durch Antransport
der Pflastersteine aus Gebieten mit Festgesteinsvorkommen. So standen
geschlagene/gespaltene Formatsteine verschiedener Größe (Platten, Groß-,
Klein-, Mosaikpflastersteine) oder billigere unbearbeitete polygonale
Bruchsteine von verschiedenen Gesteinstypen (Granit, Metamorphit,
Kalkstein, Sandstein, Grauwacke, Vulkanit, u.a.) zur Verfügung. Das Geschick
der Pflasterer bestand darin, die Fahrbahndecke so zu legen, dass die Steine
miteinander eine stabile Decke bildeten. Das geschah durch Reihen-, Diagonal-
und Schiebe- aber vereinzelt als Schmuckpflasterung.
Besondere Kapitel sind
die Anlage von Fernverbindungen, die zunächst Kunststraßen hießen und der
Gehwege, die lokal mit dekorativer Ornamentik aufgewertet sind. In dem Vortrag
werden anhand von Bildern die Pflastertypen, dabei besonders die aus dem Magdeburger
Raum, erläutert werden. Eine chronologische Abfolge der Pflasterungsarten wird
versucht, ihre Ableitung ist aber erschwert durch die oftmalige
Wiederverwendung von Pflastersteinen.
Mittwoch, 21.
Oktober 2020
"Des
Kaisers bester Freund" - Fürst
Max Egon II. zu Fürstenberg
Vortrag von Herrn Ulrich Feldhahn (Berlin)
Max Egon zu Fürstenberg war nach
zeitgenössischem Urteil der „beste Freund“ des Kaisers und hat diesen
jahrzehntelang begleitet, wie auch wiederum Wilhelm II. vierzehnmal als
Jagdgast des Fürsten in dessen Schloss Donaueschingen weilte. Dabei spielte vor
allem der Besuch im Spätherbst 1908 eine große Rolle, als Wilhelm II. infolge
der „Daily Telegraph-Affäre“ eine der größten Regierungskrisen durchlief und
sich zudem zahlreiche weitere Unglücksfälle in seinem Umfeld häuften.
Der Vortrag geht neben der Biografie
des Fürsten und seiner Rolle als Freund und Vertrauter des Kaisers auch auf
seine Beziehungen zu Berlin bzw. Potsdam ein und zeigt dabei zahlreiche,
bislang unveröffentlichte Abbildungen aus den Beständen des
Fürstenberg-Archivs.
Mittwoch, den 21. Oktober 2020, 16.00Uhr und Freitag, den 30. Oktober 2020, 15.00 Uhr
Gartenrundgang: Vergnügen
im Pleasureground von Glienicke
Führung: Gartenbereichsleiter Herr Jan Uhlig
Der Pleasureground von Schloss Glienicke ist ein Höhepunkt der Gartengestaltung Peter
Joseph Lennés. Seine sanfte Gestaltung und die
Antiken sollten an die Italien-Reisen des Prinzen Carl von Preußen erinnern,
der Schloss und Parkanlagen neugestalten ließ. Teil des Gartenensembles sind
auch verschiedene Gebäude wie die Große und Kleine Neugierde, der Klosterhof
oder das Casino. Sie sollten den romantischen Charakter der Anlage
unterstreichen und zugleich Bezüge zur Geschichte und Kunst Italiens und Europa
herstellen. Der Gartenbereichsleiter Herr Jan Uhlig wird uns die
unterschiedlichen Aspekte näherbringen.
November und Dezember
Es finden keine Veranstaltungen statt. Entsprechend der aktuellen Verordnung über Maßnahmen zur Eindämmung des neuartigen Coronavirus SARS-CoV-2 und COVID-19 in Brandenburg sind Veranstaltungen und Zusammenkünfte in Vereinen untersagt.